Morgen geht’s los – juchhu! Endlich ist es soweit. Zum Glück macht mir Corona nicht wieder einen Strich durch die Rechnung und ich kann meine Wanderung durch Österreich relativ „normal“ starten. Ich sitze gerade im Zug nach Wien und habe mich online registriert, dass ich auch ins Land einreisen darf. Da ich inzwischen vollständig geimpft bin, muss ich ansonsten nichts beachten, außer das nun wichtigste Ausweisdokument, den Impfpass, immer bei mir zu haben. Um Quarantäne und ständiges Testen muss ich mich mir keine Sorgen mehr machen.


Inhalt


Route

Ich fahre heute mit dem Zug bis nach Pama und laufe dann noch 6 Kilometer bis nach Deutsch Jahrndorf. Nach einer Übernachtung in der einzigen Unterkunft in dem kleinen Ort, geht es morgen früh zum östlichsten Punkt Österreichs, wo ich meine Wanderung starte. Die ersten Etappen führen mich an der Donau entlang nach Wien und ab Perchtoldsdorf folge ich dann dem Nordalpenweg.

Der Nordalpenweg war 1975 Österreichs erster Ost-West-Weitwanderweg. Er ist Teil des E4 alpin und verläuft zeitweise parallel zum Via Alpina und Adlerweg. Ich habe den Weg allerdings noch um den Start am östlichsten und das Ende am westlichsten Punkt Österreichs erweitert. Das verlängert meine Wanderung nur um ein paar Tage, da kann ich doch auch gleich das ganze Land durchqueren! 🙂

Je nach Wetter, muss ich eventuell an manchen Stellen die Variante durch’s Tal statt über die Bergrücken wählen. Ich hoffe aber möglichst selten. Am schönsten ist es doch über der Baumgrenze, weit weg von der Zivilisation, in Gebieten, wo es keine Lifte gibt. Da bin ich am liebsten!

Hier meine geplante Route:


Packliste

Meine Packliste habe ich im Gegensatz zur eigentlich geplanten Norwegen-Wanderung nur noch ein wenig verändert. Das Zelt bleibt zuhause, dafür kommt nur ein Biwaksack mit. Als ich heute morgen das Haus verlassen habe, wog mein Rucksack 17,6 Kilogramm. Inklusive 2 Liter Wasser und Essen für die ersten 2 Wochen.


Essen

3 Monate lang jeden Tag auswärts essen ist teuer. Im Supermarkt entlang des Weges einzukaufen ist in den Bergen schwierig und wenn dann ist das gekaufte je nach Vorlieben voluminös und schwer. Sich pflanzlich vollwertig zu ernähren ist mit beiden Varianten fast unmöglich.

Meine Verpflegung besteht größtenteils aus selbstgedörrten Fertigmahlzeiten. Statt teure Outdoor-Mahlzeiten mit viel Verpackungsmüll zu kaufen, habe ich mir einen Dörrautomaten angeschafft und mir selber leckere Gerichte zusammengestellt. Essen für einen Tag besteht dann aus 2 Mahlzeiten für mittags und abends und einem Snack aus Nüssen und Trockenfrüchten. Damit komme ich auf ca. 2.800 Kilokalorien. Das ist zwar viel weniger als man an einem langen Wandertag verbrennt, aber der Körper hat ja auch noch Reserven und kann sich, denke ich, ganz gut anpassen und haushalten.
Damit ich trotzdem zwischendurch auf den Hütten essen kann ohne mir Gedanken machen zu müssen, dass ich ja eigentlich noch genug habe und am Ende zu viel mit mir herumschleppe, nehme ich pro Woche nur für 5 Tage Verpflegung mit. Dann bin ich flexibel und kann an 2 Tagen auf einer Hütte speisen. Oder zur Not meine Verpflegung strecken.
Alle 2 Wochen lasse ich mir ein Versorgungspaket mit neuen Essens-Päckchen an Postfilialen oder Pensionen entlang des Weges schicken, damit mein Rucksack nicht so schwer wird.

Wie schon angekündigt, schreibe ich zu meiner Verpflegung, wenn ich wieder da bin, noch einen ausführlichen Bericht. Dann auch mit Rezepten und meinen Erfahrungen von dieser Tour.


Schlafen

Für die ersten Nächte habe ich einfache Pensionen oder Gästezimmer reserviert. Da das Wildcampen in Niederösterreich komplett verboten ist, habe ich so einen entspannteren Start. Sobald ich dann ins Gebirge komme, werde ich bei gutem Wetter biwakieren und sonst in Berghütten übernachten. Beim Biwakieren muss man natürlich immer die Regelungen der Region beachten, die in Österreich in jedem Bundesland anders sind. Eine gute Übersicht findet man auf der Seite des Österreichischen Alpenvereins. Nur Naturschutzgebiete sollte man immer meiden und auf eine Hütte ausweichen. Das Hüttennetz ist ja dicht genug.

Drückt mir die Daumen, dass es nicht so viel gewittert, wo es jetzt schon wieder so warm ist. Ihr hört morgen Abend wieder von mir… 🙂