Nachdem mitten in der Nacht ein ziemlicher Radau auf der Hütte ist, schlafe ich zum Glück schnell wieder ein und kann trotzdem ausgeschlafen um halb 7 losgehen. Da haben die Angestellten selber die Hüttenruhe um 22 Uhr nicht so genau genommen und haben sie eben 4 Stunden nach hinten verschoben.

Heute steige ich erst ab von der Hohen Wand, durchquere den winzigen Ort Scheuchenstein und steige dann wieder auf, auf die Dürre Wand. Sie gehört topografisch zu den Gutensteiner Alpen.

Hier einmal alle Gebirge, durch die ich auf meinem Weg wandere:

  • Wienerwald
  • Gutensteiner Alpen
  • Rax-Schneeberg-Gruppe
  • Mürzsteger Alpen
  • Hochschwab-Gruppe
  • Ennstaler Alpen
  • Totes Gebirge
  • Dachstein-Gebirge
  • Tennen-Gebirge
  • Berchtesgardener Alpen
  • Loferer und Leonganger Steinberge
  • Chiemgauer Alpen
  • Kaiser-Gebirge
  • Brandenburger Alpen (Rofan-Gebirge)
  • Karwendel
  • Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
  • Lechtaler Alpen
  • Lechquellen-Gebirge
  • Bregenzerwald-Gebirge

Morgen geht es in das erste richtige Gebirge, wie ich finde. In der Rax-Schneeberg-Gruppe steige ich auf den Schneeberg mit dem Klosterwappen auf 2076 Metern als höchsten Punkt. Es ist der höchste Berg Niederösterreichs und der östlichste Zweitausender der Alpen. Ich freue mich schon so sehr, endlich wird es felsig.

Aber bei aller Vorfreude darf der heutige Tag ja nicht ganz untergehen.

Bevor ich die Hohe Wand hinter mir lasse, gehe ich noch über ihren höchsten Punkt. Der ist auf den Wegweisern hier überall ausgeschildert, muss also etwas ganz besonderes sein, oder? Naja, dort steht ein Sendemast. Und hohe Bäume versperren die Sicht. Das war’s.

Etwas weiter, im Wildgehege, schaut mir ein Rothirsch hinterher.

Und dann habe ich das erste mal freie Sicht auf den Schneeberg, mein morgiges Ziel. Dahinten, wo die Wolken festhängen.

Ich bin ganz froh, dass ich wieder größtenteils durch den Wald gehe und mittags ein paar Wolken aufziehen. So sind die Temperaturen angenehmer.

Zur Dürren Wand hoch geht es über breite Forstwege und zwischendurch schmalere Waldwege. Der Himmel zieht immer mehr zu und die Wolken türmen sich gefährlich auf. Außerdem kommt ein kühler Wind auf. Na, wenn das mal kein Gewitter ankündigt. Ich beende meine Mittagspause lieber und sehe zu, dass ich zur Hütte komme. 2 Stunden habe ich noch vor mir.

Oben angekommen, geht es auf dem Grat entlang. Ein richtig schöner Pfad durch lichten Wald. Rechts vom Weg geht es felsig und steil runter.

Ich höre in der Ferne ein paar Mal ein Donnergrollen. Aber mehr als ein paar leichte Regentropfen bekomme ich nicht ab. Nachdem ich eine halbe Stunde auf der Hütte sitze, scheint die Sonne wieder am blauen Himmel.

Ich bin mal wieder der einzige Übernachtungsgast. Hier ist nichts los auf den Hütten. Heute schlafe ich im Öhlerschutzhaus, einem Naturfreundehaus.


18,8 km
6:10 h
993 hm
912 hm
1219 m