Ich bin sehr früh wach, kann aber einfach noch liegen bleiben. Heute ist nämlich Pause angesagt. Füße hochlegen, entspannen und neue Kraft tanken.
Tatsächlich besteht mein Tag hauptsächlich aus schreiben. Ich muss noch 3 Tage nachholen und brauche dafür immer ewig. Zwischendurch natürlich immer wieder essen. Und dem Regen zuschauen. Es ist echt ungemütlich draußen, gar nicht so schön wie eigentlich vorhergesagt. Dann passt das ja noch besser mit meinem Pausentag.
Irgendwann meint der Wirt, dass ich heute dann die Herausforderung hätte, ein Bett zu finden unter den 60 freien Schlafplätzen. Es wäre noch eine Familie gekommen, hat aber abgesagt. Also bin ich der einzige Übernachtungsgast. Tagsüber kommen immer wieder Tagesgäste und ich beobachte zwischendurch einfach die Leute in der Stube und quatsche mit manchen. Ab nachmittags bin ich dann aber alleine.
Als ich eine Pause vom Schreiben brauche und ein bisschen frische Luft, ziehe ich mir Jacke und Schuhe über und gehe eine Runde vor die Tür. Es fängt aber gleich wieder an zu schütten. Also begnüge ich mich damit, eine Weile auf der überdachten Treppe zu sitzen.
Mein nächstes festes Ziel ist die Benediktenwand. Dort habe ich die Wahl, ob ich auf der Tutzinger Hütte übernachte oder in der Biwakschachtel direkt am Gipfel. Das wäre schon ziemlich cool. Da freue ich mich sehr drauf. Bis dahin sind es aber noch 3 Tage. Und vorher habe ich wieder eine Übernachtungs-Herausforderung. Die Hörnlehütte bietet aktuell keine Übernachtungen an. In Eschenlohe gibt es nur eine Unterkunft für 150 € die Nacht. Und auf dem Herzogstandhaus kann man nur Donnerstag bis Sonntag schlafen. Also bleibt mir nichts anderes übrig als wild zu campen. Laut Karte bin ich dort nicht mehr im Naturschutzgebiet. Ich hoffe, ich finde schöne Stellen. Das Wetter soll zumindest die nächsten Tage auch immer trocken und sonnig sein. Der Wirt gibt mir später noch den Tipp für einen günstigeren Gasthof in Eschenlohe und dass ich an den geschlossenen Hütten einfach trotzdem fragen soll, ob ich mein Zelt daneben aufstellen kann. Mal sehen, was das gibt.
Jetzt freue ich mich sehr, dass ich um kurz vor 8 Uhr abends endlich fertig bin mit schreiben und das Handy weglegen kann. Ich werde jetzt noch einen heißen Holler trinken, in der Alpin Zeitschrift blättern und dann schlafen gehen. Ich freue mich aufs Weitergehen morgen.
Adrian
Hallo Sophie,
vielen Dank,dass du auch mich an deinen Leiden und Freuden teilhaben lässt. Selbst eben von einer Tour zurück, kann ich dein Befinden sehr gut nachvollziehen. Vor allem werden durch deine tollen, authentischen Schilderungen meine Erinnerungen wieder wach. Nochmals herzlichen Dank,und weiterhin viel Spaß!
Adrian
Barbara
Eine schöne Tour machst du, das inspiriert mich (leider wohl erst fürs nächste Jahr). Hast du letztes Wochenende keinen Schnee abbekommen? Da hat es hier im Mangfallgebirge bis auf 1500hm oderso runtergeschneit. Auf dem Herzogstand steht auf dem Gipfel übrigens ein Pavillon, da übernachten oft Leute (nicht offiziell erlaubt, aber es wird wohl geduldet).
Sophie
Hi Barbara,
schön, wenn ich Berg-Inspiration verstreuen kann 😉 Ich hatte noch keinen Schnee. Das kommt aber bestimmt noch.
Danke für den Tipp mit dem Pavillon. Werde es mir anschauen.
Thomas Kuhn
Der ist aber, wenn ich mich richtig erinnere, eher „luftig“, der Pavillon.
Hinten links im Bild: https://photos.app.goo.gl/qLCPzhCBishfhAW79
Sven
Nach 9 Tagen darf man auch mal die Füße hochlegen. Gerade bei der Wetterlage und auf ner Hütte. Die Herausforderung mit der Bettenwahl sollte das kleinste Übel sein.