Heute war so ein ganz stinknormaler Wandertag, dass ich gar nichts Besonderes zu berichten habe. Also hier alles Unwichtige, was mir in den Sinn kommt. Der Tag hat es schließlich auch nicht verdient, ausgelassen zu werden!

Morgens nach dem Frühstück bin ich froh, meiner nervigen Zimmerkollegin zu entfliehen. Gepackt habe ich gestern schon, also nur noch Zähneputzen, Schuhe anziehen und weg. Es handelt sich um eine Frau mittleren Alters aus Niederbayern. Sie gibt sich keine Mühe Hochdeutsch zu sprechen, weshalb ich bei der Sprechgeschwindigkeit nur die Hälfte verstehe. Was ich aber verstehe ist, dass sie sich über alles aufregt. Dass die Innenstadt nicht größer ist, sie war so schnell durch. Dass sie ganze 40 Minuten auf den Bus warten musste. Dass der Timmendorfer Strand ohne Sonne nicht schön ist. Das schlimmste aber ist, dass ihr Handy den Geist aufgegeben hat. Sie hat sich gestern gleich ein neues gekauft, bricht aber heute ihre Reise ab, da sie ja keine Telefonnummern mehr hat. Allerdings nicht ohne sich darüber auszulassen, dass sie ihr Zugticket ja jetzt am Schalter kaufen muss, anstatt das wie sonst über 2 Klicks am Handy zu erledigen. Unglaublich wie aufgeschmissen viele meinen ohne ihr Handy zu sein. Also genug davon, schnell der negativen Stimmung davonlaufen.

Die ersten 2,5 Stunden, raus aus Lübeck, gehe ich auf dem Radweg entlang der Landstraße. Das ist aber nicht ganz so schlimm, da ich mir abwechselnd Felder, Wald und urige alte Bauernhäuser angucken kann. Es ist bewölkt und nieselt immer wieder leicht. Die Temperatur ist perfekt zum Wandern.

Dann wird der Weg schöner, es geht entlang des großen Ratzeburger Sees. Und der ist wirklich riesig. Man könnte meinen, man ist am Meer. Der See ist ruhig, was gut für schöne Spiegelungen im Wasser ist.

Ich beobachte die vielen Kanufahrer und Ruderer. Schon seit ein paar Tagen fällt mir immer wieder auf, wie beliebt Wasserwandern hier ist. Es gibt jede Menge Ein- und Ausstiegsstellen, Hinweisschilder und auf manchen Campingplätzen spezielle Tarife.

Ein Großteil des Seeufers scheint in Privatbesitz sein. Viele haben ihren Teil eingezäunt und ihren privaten Bootssteg. Deswegen kann man leider nicht direkt am Wasser entlang gehen. Der Weg ist aber trotzdem schön, ein Pfad durch den Wald. Ich komme an 3 öffentlichen Badestellen vorbei. Das spare ich mir aber für den Campingplatz auf, der auch direkt am See liegt.

Pünktlich zum Mittag kommt auch die Sonne wieder raus. Es ist gleich viel wärmer. Da ich schon am frühen Nachmittag mein Zelt aufgebaut habe, verbringe ich den sonnigen Nachmittag dann mit Baden und in der Sonne liegen.


19,6 km
4:10 h
32 hm
24 hm
24 m