Obwohl ich gestern so ultra müde war, konnte ich einfach nicht einschlafen. Ich habe mich ewig im Bett herumgewälzt. Und auch heute morgen bin ich schon gegen halb 4 wieder wach. Immer noch müde, mit ein wenig schmerzenden Füßen und ziemlich matschig mit Kopf- und Halsschmerzen. Na toll. Ich mache mir erstmal einen Tee. Hoffentlich halte ich noch 2 Tage durch, dann wollte ich sowieso eventuell 2 Tage Pause einlegen in Straumen. Das sollte ich wohl auch machen, damit mein Körper sich erholen kann, bevor es in den Rago Nationalpark geht.

Da es erst halb 5 ist, sitze ich im Bett, trinke Tee und schreibe. Ich habe schon wieder so viel aufzuholen. Im Moment bin ich einfach zu müde abends. Supermarkt und Post machen sowieso erst um 7 Uhr auf, glaube ich. Und bis dahin brauche ich maximal 2 Stunden.

Ich fange an, meine Sachen zusammenzupacken. Dabei muss ich mich aber immer wieder hinsetzen. Es ist alles richtig anstrengend. Manno, ich mag jetzt nicht krank werden. Ich lege mich nochmal ins Bett. Eine halbe Stunde später packe ich weiter. Setze mich nach 2 Minuten wieder an an Tisch und vergrabe meinen Kopf in den Händen. Mir laufen 2 Tränen die Wange runter. Kein gutes Zeichen. Nicht weil ich traurig wäre, sondern wahrscheinlich weil mein Körper mir mitteilen möchte, dass er komplett überlastet ist und Ruhe braucht. Wahrscheinlich hat er schon gestern, als ich so fertig war, angefangen, gegen irgendwelche Viren anzukämpfen.

Zum Glück ist der Weg nicht schwierig. Nachdem ich in Røkland angekommen bin, folge ich bis nach Rognan nur der Straße. Also nichts anspruchsvolles. Hierbleiben ist keine Option, ich muss ja einkaufen. Also mache ich mich auf den Weg. Aber nicht, ohne zumindest ganz kurz noch die schöne Schaukel vor der Hütte zu testen.

Ich folge einem Pfad durch den Wald bis ich auf einer Traktorspur stehe. Dieser kann ich bis hinunter in den Ort folgen. Ich verlasse den Saltfjellet-Svartisen Nasjonalpark. Schön war es, ein echt toller Nationalpark mit einfachen Wanderwegen.

Ich komme an einem Wanderparkplatz vorbei und gehe auf Schotter weiter. Später dann Asphalt. Mein Rücken schmerzt, das ist gerade am schlimmsten. Vom Rucksack wird das nicht sein, der ist echt leicht im Moment und da hatte ich noch nie Probleme mit. Ich schleppe mich mit hämmernden Kopfschmerzen und kraftlos vorwärts. Bis zum Supermarkt in Røkland.

Ich setze mich auf eine Bank vor dem Laden. Sitze einfach nur da und fühle mich richtig mies. Noch eine Träne löst sich. Ich schaffe es, glaube ich, nicht weiter heute. Ich will einfach mein Zelt irgendwo aufstellen und liegen und schlafen. Also suche ich die Karte ab. Gar nicht so einfach, mitten im Ort. Unterkünfte gibt es hier keine. Der letzte Campingplatz ist 5 Kilometer die Straße zurück und der nächste 16 Kilometer weiter in Rognan. Ich hatte gehofft, dass ich es wenigstens bis dahin schaffe. Aber unten am Fluss könnte ich es probieren, da ist ein Weg eingezeichnet, der einfach aufhört.

Als ich ein bisschen Kraft gesammelt habe, gehe ich erstmal rein zur Post und nehme meine neue Matte in Empfang. Und kaufe ganze viele Vitamine, dass ich schnell wieder fit werde. Hunger auf was anderes habe ich auch gar nicht. Es landen weder Chips, noch andere Leckereien im Einkaufskorb heute.

Jetzt kann ich endlich wieder gut liegen im Zelt. Und Hekta På Tur, wo ich bestellt habe, haben mir extra noch ein Paket Tortellini mit ins Paket gelegt. Das ist aber lieb! Ich hatte ihnen geschrieben, dass ich Norge på langs wandere, als ich nach der Lieferzeit gefragt habe.

Ich mache mich auf den kurzen Weg zum Fluss. Von der Brücke geht dieser halb zugewucherte Weg ab. An solchen Stellen findet man häufig einen guten Zeltplatz.

Ich muss noch ein paar hundert Meter weitergehen, aber dann werde ich fündig. Am Rand des Weges auf der Wiese, mit Zugang zum Fluss. Wasser in der Nähe ist super, damit ich ganz viel Tee trinken kann.

Um halb 12 liege ich dann im Zelt. Einfach lang auf dem Rücken zu liegen, fühlt sich am besten an. Sogar sitzen und essen ist richtig anstrengend. Sobald ich aufstehe, fühlt sich mein Kopf an, als würde er explodieren. Und er fühlt sich ganz „zu“ an. Wahrscheinlich sind die Nebenhöhlen alle verstopft. Also liege ich den restlichen Tag einfach nur da und mache nichts.

Hoffentlich kann ich morgen weitergehen nach Rognan. Dann könnte ich dort auf dem Campingplatz zur Not noch einen Tag bleiben.


9,4 km
2:05 h
91 hm
368 hm
377 m