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Gezwungenermaßen lege ich heute noch einen Tag Pause ein. Mein Versorgungspaket, was eigentlich schon am Freitag ankommen sollte, kommt heute wieder nicht. Bis mittags lungere ich aber erstmal vor dem Supermarkt herum, wo auch die Post drin ist. Auf meine Frage, wann die Pakete denn immer kommen, meint die Verkäuferin nur, dass über den Tag verteilt immer wieder ein Wagen kommt. Na, das kann ich mir ja kaum vorstellen in so einem kleinen Ort. Ich kaufe mir ein Brötchen und mache es mir auf einer Bank bequem, in der Hoffnung, dass bald ein Postauto vorbeifährt, ich mein Paket einsammeln und weitergehen kann. Ich habe nämlich gestern Abend, da ich Zeit und guten Empfang hatte, gleich die Hütten für die nächsten 4 Übernachtungen reserviert. Bis ungefähr 15 Uhr habe ich Zeit zu warten, danach müsste ich mich dann mal auf den Weg machen zum Rohrauer Haus. Das sind vielleicht 4 Stunden Gehzeit. Die Bosruckhütte hat leider heute zu.
Ich spaziere noch ein bisschen im Ort herum und verlege meinen Warteplatz dann auf eine Kiesbank am Eßlingbach. Ein Stückchen weiter fließt er in die Ems.
Die Sendungsverfolgung sagt inzwischen, dass es keine Information zum voraussichtlichen Lieferdatum gibt. Ich rufe bei der Österreichischen Post an und spreche beide Male mit 2 richtig netten und hilfsbereiten Damen. Die erste bittet mich nachmittags nochmal anzurufen, ob es eventuell schon neue Informationen gibt. Die gibt es zwar nicht, aber die nächste Dame schickt der Zustellbasis eine Nachricht, dass es dringend ist und das Paket auf jeden Fall morgen zugestellt werden soll. Sie fragt mich noch, ob die Österreicher bisher auch alle nett sind zu mir und wünscht mir noch eine schöne Wanderung.
Na gut, dann bleibe ich wohl noch eine Nacht in Admont. Ich rufe beim Rohrauer Haus an und sage Bescheid, dass ich erst morgen komme. Das ist unter der Woche zum Glück kein Problem, da ist immer ein Platz im Lager frei. Dann gehe ich zurück zur Villa Elisabeth und frage, ob ich nochmal ein Zimmer haben kann. Die Dame ist echt schnuckelig – „Ja, na sicher, also für so ein liebes Mädchen, natürlich kannst Du hier bleiben“.
Jetzt habe ich sogar einen kleinen Balkon und kann nochmal eine kalte Dusche genießen. Was ein Luxus! Ich gehe nochmal schnell zum Supermarkt und hole mir ein bisschen frisches Obst.
Drückt mir die Daumen, dass morgen dann alles klappt.
Wander-Tipps: Sicherheit & Erste Hilfe
Hier alles, was ich zur Sicherheit und Wundversorgung dabei habe. Mein Erste Hilfe Set fällt recht klein aus, reicht aber für die Erstversorgung von den meisten Wunden. Für alles andere bräuchte man dann sowieso einen Arzt oder müsste sich besser auskennen. Wenn ich etwas verbraucht habe, gehe ich im nächsten Tal in eine Apotheke und fülle es wieder auf.
Der Notfallsender ist nicht zwingend notwendig, wenn es ein dichtes Hüttennetz gibt und man sich an markierte Wege hält, wo man auch andere Wanderer trifft. Ich hatte ihn mir für Norwegen aber sowieso zugelegt und habe ihn dann auch für diese Tour eingesteckt. Ich war auch schon ein paar Mal froh darüber, das Wetter abfragen zu können, wenn ich mit dem Handy keinen Empfang hatte. Die Kommunikation läuft über das Satelliten-Netz und funktioniert überall, wo man ein GPS Signal bekommt. Neben hohen Felsen oder in einer Schlucht könnte es schwierig werden, aber ansonsten funktioniert das ziemlich zuverlässig. Man braucht allerdings einen Vertrag, ähnlich wie ein Handyvertrag, um alle Funktionen nutzen zu können. Dafür zahlt man in der günstigsten Variante 20€ pro Monat.
Ansonsten sollte man sich auf jeder Hütte in das Hüttenbuch eintragen. Man trägt seinen Namen, Wohnort, Handynummer, Annunfts- und Abgangsdatum und die letzte und nächste Etappe ein. Dadurch kann die Bergrettung besser nachvollziehen, wo man verschwunden ist oder etwas passiert sein könnte, wenn man zum Beispiel nicht wie angekündigt bei der nächsten Hütte auftaucht.
Gesamt-Gewicht: 319 Gramm
Ich habe die Sachen zuhause alle selber gewogen.
Erste Hilfe Set
Exped Fold Drybag First Aid S mit Füllung nach Bedarf
179 Gramm
Wasserdichte Hülle mit dem folgenden Inhalt, je nach Bedarf und Sicherheitsempfinden erweiterbar.
- Wasserabweisende Pflaster mit Wundauflage für kleinere Verletzungen, z.B. 4x Hansaplast Universal Pflaster 6x10cm
- Blasenpflaster für die Füße, z.B. 2x Compeed Blasenpflaster Mixpack
- Verband für großflächigere Verletzungen oder als Druckverband, z.B. 1x Elastomull Elastische Fixierbinde 10cm
- Sterile Kompresse als Wundschutz unter dem Verband, z.B. 1x Hansaplast Sterile Kompresse 10x10cm (2er Pack)
- Wundspray zur Desinfektion und Reinigung von Wunden, z.B. Hansaplast Wundspray, umgefüllt in 20ml Sprühflasche
- Sekundenkleber, um Schnittwunden zu kleben, funktioniert mit allen Klebern mit Cyanacrylat, z.B. 1x UHU Sekundenkleber blitzschnell Minis flüssig
- Tape zum Abkleben von Druckstellen an den Füßen und Verband fixieren, z.B. Leukotape P, um Sprühflasche gewickelt
- Salbe, um Heilung zu beschleunigen oder für trockene Haut, z.B. Hansaplast Wundheilsalbe, umgefüllt in Cremedöschen
- Zeckenzange, z.B. 3ix Zeckenschlinge
- Taschenmesser mit Schere (Pflaster zuschneiden), Pinzette und Nagelfeile, z.B. Victorinox Signature
Signalpfeife
Vargo Titanium Emergency Whistle
7 Gramm
Um im Notfall auf mich aufmerksam zu machen. Ist bei vielen Rucksäcken in die Schnalle vom Brustgurt integriert, bei meinem aber nicht.
Stirnlampe
Nitecore NU25
32 Gramm
Das breite Original Kopfband habe ich durch eine 2,5mm Gummikordel mit 2 verschiebbaren Knoten ersetzt. Hält perfekt ohne zu rutschen, leichter als Original. Sollte man immer dabei haben, falls es doch mal später wird oder um im Notfall Lichtzeichen zu geben oder auf sich aufmerksam zu machen. Außerdem praktisch wenn man auf der Hütte im Matratzenlager schläft und nachts zur Toilette muss. Per USB aufladbar, Akku hält sehr lange, wasserfest.
Notfallsender
Garmin inReach Mini
101 Gramm
2-Wege-Satellitenkommunikation, man bekommt eine Antwort, wenn man einen Notruf absetzt und weiß, wann mit Hilfe zu rechnen ist. Man kann Nachrichten schreiben und seine Position verschicken. Ein täglicher Wetterbericht ist auch im günstigsten Abo abgedeckt. Mit Tracking-Funktion, die ich aber nicht nutze, damit der Akku im Notfall auch reicht.