Rucksack gepackt. Zelt, Luftmatratze, Kocher – nichts vergessen. Wanderschuhe geschnürt. Abenteuerlust entfacht. Und los geht’s! Das Ziel? Einmal längs durch Deutschland zu wandern. Allein, ohne Verkehrsmittel, 1500 Kilometer zu Fuß.
Ich, eine 29-jährige Frau mit verrückten Ideen und viel Wanderlust, gehe im Sommer 2019 vom Ellenbogen auf Sylt bis zum Grenzstein 147 am Haldenwanger Eck. Vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt Deutschlands. Meine Reiseberichte von 86 spannenden Tagen erzählen von einer Reise durch Deutschland abseits von Autobahnen und dichter Besiedlung. Einer Reise voll von unglaublicher Gastfreundschaft, schmerzhaften Strapazen des Wanderns, einsamen Wegen und wunderschöner Natur.
Inhalt
Die Route
Zahlen, Daten, Fakten
Losgewandert bin ich am nördlichsten Punkt Deutschlands, am Ellenbogen auf Sylt bei N55°03’33“ E08°24’44“. Das Ziel war der südlichste Punkt Deutschland, der Grenzstein 147 am Haldenwanger Eck bei N47°16’15“ E10°10’46“.
Ich war 86 Tage unterwegs und habe in der Zeit eine Strecke von insgesamt 1542 Kilometern zurückgelegt.
An 10 Pausentagen habe ich meine Füße ausgeruht. An 76 Gehtagen bin ich durchschnittlich 20,3 Kilometer gewandert. Die weiteste Strecke an einem Tag betrug 40,2 Kilometer.
Ich habe mein Zelt auf 54 Campingplätzen aufgebaut, 12 Wildcamping-Nächte überlebt und 20 Unterkünfte mit festem Dach über dem Kopf bezogen (Hostel, Jugendherberge, Pension). Die Übernachtungen kosteten im Schnitt 12,10 € pro Nacht.
Ich durfte mich über 20 kostenlose Nächte freuen, beim Wildcampen und da ich vom Campingplatz-Betreiber oder anderen großzügigen Menschen eingeladen wurde.
Durch den Rekordsommer 2019 hatte ich nur 5 Regentage, wo ich richtig nass geworden bin. Stattdessen ist eine ganze Menge Schweiß geflossen bei Höchsttemperaturen von bis zu 40 Grad.
An 14 Gemeinschafts-Tagen wurde ich von Freunden begleitet, die restlichen 72 Solo-Tage bin ich alleine gewandert.
Aber wieso das Ganze?
Im Februar 2018 gehe ich auf El Hierro wandern. Dabei habe ich meinen großen Trekking-Rucksack, Zelt und Kocher. Ein Abenteuerurlaub, alleine, viel Laufen und Wildcampen. Außerdem im Gepäck habe ich das Buch von Simon Michalowicz „Norwegen der Länge nach – 3000 Kilometer zu Fuß bis zum Nordkap”. Ich bin begeistert von dem Buch. Irgendwann möchte ich auch einmal durch Norwegen laufen. Oder zumindest den Olavsweg gehen.
Ich liebe Wandern und bin sonst eher in den Alpen unterwegs. Die zwei Wochen auf El Hierro war bisher meine längste Tour am Stück. Und dann direkt durch Norwegen? Allein, in der Wildnis, wo man vielleicht über Wochen niemanden trifft? Vielleicht ist das für den Anfang doch keine so gute Idee.
Aber mein Interesse ist geweckt und so entsteht meine Idee, mein großes Projekt. Wieso nicht einfach durch das eigene Land laufen? Ich kenne so viele Ecken noch nicht. Und es ist sicher. Wenn irgendetwas passieren sollte, kann ich jederzeit jemanden erreichen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiterkommen. Außerdem gibt es keine gefährlichen Tiere – ein großer Pluspunkt.
Mein Arbeitgeber stimmt einer 3-monatigen Auszeit zu. Dann kann die Planung losgehen. Wobei ich nur grob eine Route festlege und mir überlege, wie ich übernachten und mich verpflegen möchte. Aus bisherigen Touren und Erfahrungen schreibe ich eine Packliste.
Mein Reisetagebuch verfasse ich dieses Mal direkt als E-Mail und schicke es jeden Abend an Freunde und Familie. So können alle meine liebsten Menschen an meinem Abenteuer teilhaben. Aus diesen E-Mails sind jetzt die ersten Beiträge für meinen Blog Weitwanderin entstanden.
Ich möchte Dich mitnehmen auf eine Reise durch unser schönes Land. Ich kann jetzt nämlich mit Sicherheit sagen, dass Deutschland schön ist! Ich habe so viele schöne Regionen entdeckt, gastfreundliche Menschen kennen gelernt und mitten in der Natur übernachtet. Und das alles in dem Land, in dem es angeblich nur Autobahnen, dichte Besiedlung und miesepetrige Menschen gibt.
Also viel Spaß beim Lesen!
Alle Berichte zur Tour
- Tag 1 – Meer, Dünen & Reetdächer
- Tag 2 – Sonne, Meer & Schmetterlinge
- Tag 3 – Alles platt
- Tag 4 – Lauter nette Menschen
- Tag 5 – Mitfahren? Nein, danke!
- Tag 6 – Endlich Wanderwege
- Tag 7 – Verdiente Pause
- Tag 8 – Einsame Wege
- Tag 9 – Weggefährten
- Tag 10 – Strandtag
- Tag 11 – Wildcampen
- Tag 12 – Touri-Strand-Örtchen
- Tag 13 – Großstadt & Neuer Rekord
- Tag 14 – Schlemmertag
- Tag 15 – Seen & Mücken
- Tag 16 – Richtige Richtung
- Tag 17 – Schwartauer Marmelade & Lübecker Marzipan
- Tag 18 – Pausentag mit Sightseeing
- Tag 19 – Nichts Besonderes
- Tag 20 – Wo sind die Wanderwege?
- Tag 21 – Wandern & Schwimmen
- Tag 22 – Wundervolle Waldwege
- Tag 23 – Elb-Überquerung
- Tag 24 – Doch wieder ein „See”
- Tag 25 – Die Welt ist klein
- Tag 26 – Entlang der Ilmenau
- Tag 27 – Hitze & Neue Blasen
- Tag 28 – Große Hitze & Große Blasen
- Tag 29 – Schnurgerade Straßen
- Tag 30 – Schnurgerade Straßen Teil 2
- Tag 31 – Wildcampen im Wald
- Tag 32 – Endlich mal wieder Regen
- Tag 33 – Entspannung, Sonnenbaden & Seebaden
- Tag 34 – Großstadtgewusel
- Tag 35 – Entlang der Oker
- Tag 36 – Die ersten Steigungen
- Tag 37 – Der Schlemmerweg
- Tag 38 – Willkommen im Harz
- Tag 39 – Hinab
- Tag 40 – Habe ich mich nach Holland verlaufen?
- Tag 41 – Halbzeit
- Tag 42 – Unter der Brücke
- Tag 43 – Im Getreidefeld
- Tag 44 und Tag 45 – Die blühendste Stadt Europas
- Tag 46 – Aufgetankt weiter
- Tag 47 – Ganz schön steile Steigungen
- Tag 48 – Überall Wald
- Tag 49 – Regentag
- Tag 50 – Das grüne Band
- Tag 51 – Wandern & Relaxen
- Tag 52 – Entspannter Sonntag
- Tag 53 – Von Badesee zu Badesee
- Tag 54 – Schweinfurter Oberland
- Tag 55 – Wein am Mein
- Tag 56 – Mehr Weinreben und Weinorte
- Tag 57 – Pause in Kitzingen
- Tag 58 – Schlemmer-Luxus-Tag
- Tag 59 – Hitze, Jakobsweg & Dorffest
- Tag 60 – Fahrrad-Autobahn
- Tag 61 – Mittelalterliche Pause
- Tag 62 – Positiv denken
- Tag 63 – Dreiviertel sind geschafft & Quassel-Tag
- Tag 64 – Abstecher nach Baden-Württemberg – oder auch nicht!
- Tag 65 – Morgennebel & Die nächste Altstadt
- Tag 66 und Tag 67 – Pause, Ries-Krater & Burg Harburg
- Tag 68 – Wörnitz, Donau & Lechkanal
- Tag 69 und Tag 70 – Vom Lech in die Großstadt
- Tag 71 – Lech-Begegnungen
- Tag 72 – Romantisches Städtchen
- Tag 73 und Tag 74 – Pfützenhüpfen
- Tag 75 – Alpen in Sicht
- Tag 76 – Im Pfaffenwinkel
- Tag 77 – Zurück zum Lech
- Tag 78 – Immer noch der Lech
- Tag 79 – Unerwarteter Panoramablick
- Tag 80 – Familien-Sonntag
- Tag 81 – Höchster Campingplatz
- Tag 82 – Allgäuer Hochalpen
- Tag 83 – Voll vernebelt
- Tag 84 – Über den Wolken
- Tag 85 – Zu viel Energie
- Tag 86 – Das große Finale
Vielen Dank
Danke an all die lieben Menschen um mich herum, die mich unterstützt haben. Ob fremde Leute, die ich am Weg getroffen habe oder meine Familie und Freunde zuhause.
Ganz besonders habe ich mich gefreut, dass ihr meine Ankunft am Ziel mit mir zusammen gefeiert habt. Ihr seid die Besten!
Jenny Kohse
Sehr schöner Blog. Ich freue mich schon auf die Berichte aus Norwegen.
Sophie
Vielen Dank 🙂
Friedl
Großartige Leistung und super interessanter Blog!!
Ich habe abgesehen von einer 4 Tages Wanderung Wien – Mariazell wenig Wandererfahrung, aber der Blog macht richtig Lust zum Weitwandern!
Vielen Dank!!
Sophie
Vielen Dank, Friedl 🙂 Dann habe ich bei dir ja schon eines meiner Ziele mit diesem Blog erreicht. Ich finde es super, wenn ich so Menschen zum Wandern motivieren kann!
Martin Engelhardt 8.2.2022
Danke für die 3 Stunden Lesegenuss!
Das war ja Abenteuer pur, und toll davon berichtet.
Was mich verblüfft: dass Avocadobrote und Renekloden so viel Kraft geben, diese Leistungen zu vollbringen. Wobei die Eisbecher vermutlich den Ausschlag gegeben haben.
Und dann das Fussproblem, das du nach so vielen Tagen nicht losgeworden bist und mit welchem ich auch immer zu kämpfen habe. Wobei ich über eine 4-tägige Tour bisher nicht hinausgekommen bin. Anscheinend gewöhnen sich die Haxen nie dran. Oder man hat die richtigen Treter für sich halt einfach noch nicht gefunden.
Meine Planung aktuell: den südlichsten, westlichsten, nördlichsten und östlichsten Punkt in Deutschland zu erreichen. Ein Mix aus Rollerfahren, Campen und Wandern.
Da haben mich speziell deine Infos zum Ellenbogen und Haldenwanger Eck interessiert. Aber auch der Rest dazwischen war richtig spannend.
Ich wünsche dir noch viele tolle Wanderabenteuer!
Sophie
Hallo Martin,
danke, das freut mich sehr, dass dir meine Berichte gefallen haben!
Ich glaube inzwischen wirklich, dass es an den falschen Schuhen mit zu viel Gewicht auf dem Rücken lag. Beides habe ich inzwischen geändert und hatte letztes Jahr in Österreich gar keine Probleme mehr mit meinen Füßen.
Super Idee, dann wünsche ich dir viel Spaß und gutes Gelingen beim Erkunden der deutschen Extrempunkte! 🙂
Dirk Urspruch
Hallo Sophie,
da ich 2023 auch die Deutschland-Tour Nord-Süd machen möchte, habe ich mit Interesse deine Berichte gelesen. Dir ist da ein ganz toller Blog gelungen, den du vielleicht doch mal als Buch herausbringen solltest.
Wünsche dir weiterhin viele, schöne Fernwanderungen. Viele Grüße
Fanfan
Hallo Sophie,
Gibt es diesen Bericht auch als Buch? Wenn ja wo kann ich das kaufen? ich brauche es dringend für ein Geschenk. Das wär einfach perfekt dazu. Du hast echt tolles geschafft!
Ganz liebe Grüße,
Fanfan