Ich habe gut geschlafen die erste Nacht in Niedersachsen. Es hat sich über Nacht ausgeregnet und als ich aus dem Zelt schaue, sehe ich blauen Himmel und Sonne. Der Campingplatz liegt direkt an der Elbe, am Stover Strand. Da ich aber noch eine Duschmarke habe, entscheide ich mich für duschen statt Elbe heute. Ich habe mir vorgenommen, die Duschzeit auch mal aufzubrauchen. 5 Minuten sind ganz schön lang, finde ich.

Als ich meinen Schlüssel für das Waschhaus abgebe, werde ich noch nach meiner weiteren Route gefragt. Heute geht es bis zum Reihersee. Ich gehe davon aus, dass es sich auch um einen See handelt. Eigentlich ist es aber ein Fluss, die Neetze hat hier eine breitere Stelle mit Badestränden und dieser Teil wird Reihersee genannt. Also war es das doch noch nicht mit den Seen. Praktisch, dass so viele Campingplätze hier Badestellen haben.

Es geht bei schönstem Wetter entlang der Elbe. Mal gehe ich auf dem Deich, mal dahinter, mal auf der Seite der Elbe. Zwischendurch schippern riesige Containerschiffe vorbei. Es ist sehr warm, aber der Wind tut gut. Da hier der Elbe-Radweg herführt, treffe ich auch einige Leute. Eine 4er Gruppe, die von Magdeburg nach Hamburg radelt spricht mich an und wünscht mir noch ganz viel Spaß auf meinem Weg. Auffällig ist, dass mich überwiegend ältere Leute ansprechen.

Da es so schön und warm ist, mache ich zweimal eine längere Pause. Bei Tagen mit 20 Kilometer habe ich ja genug Zeit dafür.

Nach 2 Stunden geht es dann weg von der Elbe, jetzt durch Getreide- und Maisfelder. Ich hatte mit einer Straße mit etwas Verkehr gerechnet, als ich auf die Karte geschaut habe. Es ist aber ruhig, keine Autos, keine Leute. Meine Füße beschweren sich, dass diese Feldwege alle geteert sind, aber oft kann ich dann am Rand auf dem Rasen gehen.

Die letzten 20 Minuten gehe ich an der Bundesstraße auf dem Radweg. Am Reihersee liegen hintereinander 3 Campingplätze. Direkt am Anfang ist ein kleiner Kiosk, wo kleine, selbstgemalte Holzschilder hängen mit „Imbiss”, „Zelten” und „Baden”. Bevor ich also zum Campingplatz weitergehe, versuche ich es hier mal. Und tatsächlich kann man sein Zelt einfach am Rand der riesigen Wiese aufstellen, die tagsüber als Parkplatz für Badegäste dient. Am Kiosk gibt es Toiletten und es kostet nur 5 Euro. Perfekt, mehr brauche ich ja gar nicht.

Das nächste Foto ist ein Suchbild… Ich war der einzige Übernachtungsgast mit Zelt.

Hinter den Bäumen ist direkt eine schöne Badestelle.

Ich lag zwar lange wach, weil hier eine größere Gruppe war, die gegrillt und laut Musik gehört hat. Eine Gruppe halbstarker Jungs, so um die 12 Jahre alt, haben beim Vorgehen immer davon gesprochen, dass sie mein Zelt ausrauben wollen. Das fanden sie wahnsinnig witzig. Naja, es ist nichts passiert und irgendwann war dann zum Glück auch Ruhe.


18,8 km
4:10 h
10 hm
12 hm
9 m