Gestern ging es mal nicht direkt nach Süden. Da ich ja noch ein bisschen Zeit habe für die restlichen 200 Kilometer baue ich noch einen Schlenker zum Ammersee ein. Das passt sowieso besser von den Campingplätzen. Ziel ist also heute Utting am Ammersee.
Vom Campingplatz geht es die Straße hoch und weiter über Wiesen, zwischen Feldern hindurch. Aus einem Feldweg kommen ein Auto und der Mann steigt aus und ruft mir schon von Weitem zu, ob er mich mitnehmen soll. Als ich zurückrufe, was für eine Tour ich mache, meint er, dann könne er mich ja auch nicht mitnehmen – richtig! Als ich dann bei ihm bin, wünscht er mir noch viel Spaß und ist etwas enttäuscht, dass er gerade gar nichts hat, was er mir mitgeben kann.
Heute gibt der Regen alles, seit dem Vormittag regnet es durchgängig. Zwar nicht stark, aber ohne Pause. Es ist ziemlich frisch und ungemütlich. Aber ich kann ja auch nicht die ganzen 3 Monate nur das schönste Sommerwetter haben, wie bisher. Das ist schon okay so! Meine Laune kann das nicht trüben.
Es geht immer wieder ein Stück durch den Wald, wo die Bäume mich ein wenig vor dem Regen schützen.
Der Weg an sich ist sehr schön, Wald und Wiesen wechseln sich ab. Aber natürlich ist es auch hier überall sehr matschig. Die Fahrrinnen auf den Schotterwegen gleichen inzwischen eher kleinen Bächen. Den großen Pfützen weiche ich aus, damit meine Schuhe innen möglichst trocken bleiben, andere habe ich nämlich nicht. Ein echter Pfützen-Tanz zwischendurch!
Der Campingplatz liegt direkt am Ammersee und ist superschön. Als ich ankomme, sind meine Hände so kalt, dass ich gar nicht richtig greifen kann. Und es ist einfach alles nass, was ich anhatte. Ich dusche erstmal das heiße Wasser leer, um wieder aufzutauen.
Bis ich einschlafe, was erst gegen Mitternacht ist, hört es nicht einmal auf zu regnen. Und auch heute Morgen, als ich aufwache, regnet es weiter. Zum Glück habe ich nicht so sehr gefroren. Ich hatte auch alles an, was noch trocken war. Die restlichen Sachen habe ich zwar im Zelt aufgehängt, aber richtig trocknet es dort nicht. Ich muss bis 11 Uhr vom Campingplatz runter, aber als es bis 10:30 Uhr immer noch nicht aufhört zu regnen, entscheide ich mich dafür, hier noch eine Nacht dranzuhängen. Gestern Abend hat mir jemand erzählt, dass es ab mittags aufklaren soll. Dann habe ich vielleicht eine Chance, dass meine Sachen noch trocknen.
Heute gehe ich also ohne Gepäck einfach ein bisschen durch den Ort und am Ammersee entlang. Natürlich im Regen – aber ich weiß ja jetzt, dass es danach eine heiße Dusche gibt.
Und da es ja sowieso nass ist, kann ich ja auch eigentlich mal kurz reinspringen in den See. Mal sehen!
