Geht’s heute auf den Ifen? Vielleicht. Das hatte ich eigentlich vor, solange ich hier bin. Noch steckt er größtenteils in den Wolken. Aber das Wetter soll ziemlich gut werden. Trocken, keine Gewitter, nur Wolken und zwischendurch Sonne. Allerdings hätte ich auch richtig Lust auf einen ganz entspannten Ruhetag. In der Sonne sitzen und lesen.

Ich sitze vor der Hütte auf der Treppe und quatsche mit den Leuten, die sich auf den Weg machen. Dann hole ich mein Buch, Wasser und die restlichen Kekse, die ich noch dabei habe. Hinter der Hütte die Wiese hoch finde ich einen schönen Platz im Gras.

Erst überlege ich noch, später loszugehen. Aber ich genieße die Ruhe und die Sonne. Einfach dazusitzen und nachzudenken. Und zu träumen. Und zu lesen. Das fühlt sich genau richtig an heute. Also muss der Hohe Ifen noch warten. Das merke ich mir als schöne Wochenend-Tour. Von Zuhause zur Schwarzwasserhütte, eine Übernachtung und am nächsten Tag dann auf den Hohen Ifen und über das Gottesackerplateau wieder absteigen.

Ich plane außerdem die nächsten Tage. Das ist schwieriger als gedacht. Für morgen reserviere ich einen Schlafplatz auf der Mindelheimer Hütte. Am Samstag könnte ich dann weiter zur Fiderepasshütte oder Rappenseehütte. Die Nacht ist aber überall ausgebucht. Also reserviere ich stattdessen Sonntag und Montag auf der Rappenseehütte und schreibe der Mindelheimer Hütte eine E-Mail, dass ich 2 Nächte bleiben möchte. In deren Belegungskalender war am Samstag noch was frei. Per E-Mail bekomme ich aber eine Absage. Tja, schade. Was mache ich dann am Samstag? Zur Not nach Hause gehen, dort schlafen und am Sonntag weitergehen. Dann würde ich meine geplante Tour aber rückwärts fortsetzen und das Nebelhorn bzw. Edmund-Probst-Haus ansteuern. So erstmal der Plan. So Hüttentouren zu organisieren ist echt aufwendig. Gut, dass man die Belegung bei den meisten Hütten inzwischen online sehen kann. Vorher musste man ziemlich viel hin und her telefonieren. Wenn eine Hütte nichts mehr frei hatte, musste man alle anderen auch wieder verschieben oder die Route umplanen.

Und wenn man nur herumliegt, hat man auch viel Zeit zu Essen. Also gibt es heute Kuchen und später nochmal den großen Salatteller mit Käse- und Spinatknödeln. Weil es so lecker war gestern. Da war es zwar verdient, aber ich habe ja Urlaub. Also ist es heute auch okay.

Der Tag tat richtig gut. Und morgen geht’s früh weiter. Das wird ein langer Tag. Eben noch bezahlen, Wasser schonmal auffüllen und dann gehe ich früh schlafen. Heute teile ich mir das Zimmer mit einem vielleicht 10-jährigen Jungen und seinem Papa. Die beiden schlafen aber schon als ich ins Zimmer komme.