Es ist einfach traumhaft, morgens das Zelt aufzumachen und noch im Liegen diesen Ausblick zu genießen. Und die Sonne scheint direkt in mein Zelt, perfekte Ausrichtung.

Ich bleibe noch einige Zeit liegen, schaue in die Landschaft und träume vor mich hin. Na gut, dann doch irgendwann aufstehen. Das restliche Wasser reicht so gerade zum Zähneputzen und um das Gesicht zu waschen.

Um halb 10 geht es dann weiter durch diese schöne Landschaft. Ein ganz schön später Start heute. Eigentlich mag ich es gerne, früh loszugehen und auch nicht so spät einen schönen Zeltplatz zu finden. Aber die 8 Tage bis nach Storestølen sind großzügig geplant. Da ist genug Zeit. Ich wollte erst nur 7 Tage planen, habe dann aber doch mit 8 gerechnet, da ich die Verhältnisse hier oben nicht kannte. So stehen jetzt entspannte Tage an, wo ich das schöne Wetter genießen kann und nur 20 Kilometer pro Tag laufen muss.

Es geht um den Berg Egg herum und an den großen Grottetjøn Seen vorbei. Hier wollte der Norweger gestern zum Angeln hin, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Wir sehen ihn oder sein Zelt aber nirgendwo.

Mal kommen wir gut voran, mal stapfen wir durch den Matsch. Nach einer einfachen Flussquerung finden wir diesen schönen Felsen und machen dort Pause.

An einem großen Staudamm haben wir die Wahl zwischen der Schotterstraße bis nach Kalhovd oder dem Wanderweg etwas höher durchs Fjell. Ich habe Lust auf ein bisschen Abwechslung und auf der Straße etwas schneller gehen zu können. Das sind sowieso nicht mal 10 Kilometer, ohne Verkehr und auch mit schönen Ausblicken. Markus ist auch dabei, also gehen wir die nächsten 2 Stunden die Schotterstraße lang.

Ich erschrecke mich richtig, als 3 Radfahrer an uns vorbeifahren. Hier ist ja richtig was los! Scheinbar eine sehr beliebte Strecke, später überholen uns nämlich nochmal 2 kleine Gruppen auf Rädern. Und auch an der Kalhovd Hütte, wo wir uns an der Hauswand einen windgeschützten Platz für unsere Mittagspause suchen, treffen wir auf Radfahrer, die hier Pause machen.

Nach der Pause geht es wieder hinauf. Wir wollen die 20 Kilometer voll machen und dann Ausschau halten nach einem schönen Schlafplatz. Möglichst mit Wasser in der Nähe.

Wir müssen nun einige große Schneefelder queren. Am Hang einer riesigen Ebene entlang, geht es Richtung Mårsbrotet. Die Berge hier enden oft auf „nuten“ oder „brotet“. Der Blick in die weite Ebene unter uns ist genial. Genauso wie das Wetter heute. Da haben wir echt Glück, dass wir für die Tage in der Hardangervidda so gutes Wetter erwischt haben.

Damit es nicht ganz so windig ist, nehmen wir einen Zeltplatz bevor wir ganz oben auf dem Berg sind. Wieder mit super Aussicht. Windig ist es trotzdem und ziemlich kalt heute. Ich esse in meiner Daunenjacke mit Mütze und Handschuhen und in meinem Schlafsack, damit ich nicht so friere.

Die Wolken sehen echt lustig aus. Ganz viele UFO-Wolken! Wir schlafen ja schließlich auch am „Mars-Berg“ 😉


21,4 km
5:25 h
528 hm
443 hm
1.286 m