Die letzte Nacht bin ich immer wieder aufgewacht. Es war ein ziemlich lautes Gekreische zu hören, vermutlich irgendwelche Vögel am See. Dementsprechend müde bin ich heute.

Beim Packen quatsche ich noch mit Olaf und Marlon. Es wäre doch ein richtig lustiger Zufall, wenn wir uns irgendwann tatsächlich mal bei irgendeiner Laufveranstaltung über den Weg laufen. Für nächstes Jahr ist Olaf zumindest schon für den Hannover Marathon und den Berlin Halbmarathon angemeldet.

In trockenen Schuhen geht es zunächst durch Eutin. Der Weg führt mich durch die Altstadt, wo ich auf dem Markt einkaufe, und durch den Eutiner Schlossgarten. Ich lasse die nächsten beiden E1 Etappen (Schönwalde und Neustadt) aus und gehe lieber endlich mal direkt gen Süden. Mein Ziel ist es, morgen in Lübeck zu sein und dort dann einen Tag Pause zu machen. Ich habe schließlich bisher erst einen Tag gerastet, am Ende der ersten Woche.

Hier mal ein paar Kilometerangaben der beiden Fernwanderwege E1 und E6. Die gesamten Wege sind noch länger. Der komplette E1 zum Beispiel führt vom Nordkap bis nach Sizilien.

Meine Route wird am Ende bei ca. 1600 Kilometer liegen. Nach heute habe ich 295 Kilometer davon schon geschafft.

Ich suche mir meinen Weg heute selber. Dabei versuche ich die Bundesstraße möglichst zu umgehen. Es geht entlang gar nicht bis wenig befahrener Landstraßen. Es ist richtig heiß, die Sonne gibt alles. Ich gehe immer auf der Straßenseite, wo ich den meisten Schatten der Bäume habe. Nach den beiden winzigen Ortschaften Bockholt und Fassensdorf, finde ich dann einen Feldweg. Ein einsamer und wunderschöner Weg. Durch Wildwiesen und über eine Weide, wo die Rinderherde es sich im Schatten gemütlich gemacht hat. Da Jungtiere dabei sind, gehe ich mit möglichst viel Abstand vorbei und rede dabei ruhig mit meinen zotteligen Freunden. Aber die Tiere sind friedlich und interessieren sich nicht weiter für mich.

Zum Schluss geht es dann doch noch ein bisschen an der Hauptstraße entlang, durch Pönitz und Pönitz am See. Wurde ja auch Zeit, dass wieder ein See kommt. Und dazu noch einer mit Badestellen.

Da auf dem Campingplatz, der direkt am großen Pönitzer See liegt, die Duschen wieder extra kosten, gehe ich halt schwimmen anstatt duschen. Das Wasser ist kalt, aber tut gut. Und auch das Schwimmen ist als Abwechslung zum ganzen Gehen echt schön. Es fängt an zu regnen, aber nur ein kurzer Schauer. Kurz danach ist die Sonne wieder da. Es sieht aber sehr lustig aus, da der Regen weitergezogen ist und jetzt 50 m vor mir auf den See prasselt. Dann aber schnell raus aus dem Wasser, es donnert ein paar Mal. Ich mache es mir im Zelt gemütlich, werde noch was essen, ein bisschen lesen und dann früh schlafen.

Ich freue mich auf Lübeck morgen und den Tag Pause am Montag.


19,0 km
4:05 h
97 hm
118 hm
51 m