Es ist ganz schön kühl heute Morgen. Ich gehe in Fleecejacke los und habe mich auch erst nach einer Stunde richtig warmgelaufen. Ich gehe einmal durch die Innenstadt Schweinfurts, aber hier gefällt es mir nicht. Eine unspektakuläre Großstadt.
Dann der erste Blick auf den Main, der heute mein ständiger Wegbegleiter ist. Noch ist es ganz schön nebelig, weit kann man nicht gucken.
Nachdem ich eine große Brücke überquert habe, geht es noch eine Stunde durch ein riesiges Industriegebiet. Irgendwann geht dann endlich ein Fußweg ab. Ich gehe auf einem Wall und hatte erwartet, dass dahinter direkt der Main fließt. Allerdings sehe ich nur Wiese und weiter hinten eine dichte Baumreihe. Dahinter versteckt sich der Fluss, bis ich nochmal die Seite wechsle. Dann geht ein Schotterweg direkt am Fluss entlang, ein schöner Weg. Und die Sonne hat inzwischen auch alle Wolken verscheucht. Es ist auf einmal wieder richtig heiß.
Heute ist ein besonderer Tag. Nach den ersten 6,4 Kilometern knacke ich nämlich die 1.000 Kilometer. So viel bin ich schon gelaufen, unglaublich!
Weiter geht es dann über 2 Stunden auf dem Radweg an der Straße entlang. Das scheint eine beliebte Strecke zu sein, Radfahrer treffe ich heute ziemlich viele. Und ich entdecke auch mal wieder eine Via Romea Wegmarkierung.
Nach 20 Kilometer soll in einem kleinen Ort laut meiner Karte eine Eisdiele sein. Das ist mein Zwischenziel. Auf dem Weg und bei der Hitze träume ich schon von einem großen Eisbecher. Als Belohnung für 1.000 Kilometer und zur Abkühlung. Als ich ankomme, ist aber weit und breit keine Eisdiele zu sehen. Na toll, da muss wohl mal jemand die Karte aktualisieren. Dann halt kein Eis. Ich lege mich aber trotzdem ein bisschen in die Sonne und lüfte meine Füße. Für diese Etappe hätte ich mir ein Kanu gewünscht.
Weiter geht es dann noch ein Stück direkt an der Straße. Ich hatte gar nicht erwartet, hier mitten in einer Weinregion gelandet zu sein. Auf beiden Seiten des Flusses sind die Hänge voller Weinreben. Zum Schluss wird der Weg nochmal richtig schön. Über einen schmalen Pfad geht es durch den Wald einen Berg hinauf. Oben werde ich mit einer wunderschönen Aussicht auf die Mainschleife belohnt.
Dann durch die Weinberge wieder hinab bis ins kleine Örtchen Escherndorf. Ich wollte schon mal eine Qualitätskontrolle durchführen, aber die Trauben sind noch viel zu sauer.
Ich bin total begeistert von diesem Ort. So schnuckelig schön, inmitten der Weinberge und direkt am Main.
Als Belohnung gab es gerade scharfe Spaghetti, sehr lecker.
Jetzt schaue ich mal, ob man hier im Main baden kann und dann werden die Füße hochgelegt.