Heute geht es weg vom Main, der jetzt Richtung Norden und durch Würzburg fließt. Die erste Stunde müssen wir Landstraße gehen, aber es ist kein Verkehr. Es ist morgens schon richtig warm und Schatten finden wir am Weg nicht. Es ist richtig diesig in der Ferne und fühlt sich drückend und nach Gewitter an. Der Himmel ist allerdings strahlend blau.

Nach dem Ort geht es asphaltierte Feldwege entlang, viel geradeaus. Bei solchen Wegen bin ich ganz froh über Begleitung, dann ziehen sie sich nicht ganz so sehr. Trotzdem ist es heute schon sehr anstrengend.

Als wir ein ganzes Stück weiter einen großen Baum entdecken, beschließen wir dort Pause zu machen. Endlich ein bisschen Schatten. Und da wir beide schon Hunger haben, gibt es hier am Straßenrand Spaghetti Arrabiata mit Parmesan. Das gibt neue Kraft!

Da wir morgens nicht mit so einer Hitze gerechnet haben, haben wir gar nicht so viel Wasser mitgenommen. Ist schon doof, wenn man sich das bei dem Wetter einteilen muss. Wir treffen allerdings eine Frau mit Fahrrad, die sehr freundlich ist und uns was von ihrem Wasser abgibt. Sie fragt, ob wir den Jakobsweg gehen, der scheinbar auch hierherführt. Die Jakobsmuschel haben wir allerdings bisher nicht gesehen.

Am Ortseingang des nächsten winzigen Ortes fällt Olaf dann das Straßenschild Friedhofsweg auf. Schnell hin da, am Ende der Straße ist tatsächlich ein kleiner Friedhof. Wir duschen uns erstmal unter dem kalten Wasserstrahl, kühlen uns ab und füllen alle Flaschen wieder auf. Das kam gerade zur richtigen Zeit!

Im nächsten Örtchen vor dem Ziel spricht uns ein älterer Mann an und fragt als zweiter heute, ob wir den Jakobsweg gehen. Wir quatschen noch ein wenig mit ihm und er erklärt uns den Weg und meint, wir würden dann auch mitten durchs Dorffest in Simmershofen kommen. Hier entdecken wir dann auch die Jakobsmuschel.

Der restliche Weg durch die Felder zieht sich nochmal sehr, aber irgendwann sehen wir vor uns eine Straßensperre und eine Hüpfburg. Das muss dann wohl das Dorffest sein. Da der Ort winzig ist und sich hier jeder kennt, fallen wir auf und werden sofort angesprochen. 2 Männer stellen sich zu uns während wir uns ein kühles Radler gönnen. Als Olaf dann nach dem Bus fragt, der laut Internet von hier nach Uffenheim zum Bahnhof fahren soll, werden wir ausgelacht. Der Bus führe frühestens nächste Woche wieder, wenn die Schule anfängt. Er soll mit mir zum Campingplatz gehen, der nur einen Kilometer weiter ist und den Inhaber von Werner grüßen, der würde Olaf dann bestimmt eben nach Uffenheim fahren. Er muss ja irgendwie zu seinem Auto nach Kitzingen zurückkommen. Also gehen wir noch das letzte Stück zusammen. Der Inhaber ist wirklich so lieb und fährt Olaf direkt zum Bahnhof.

Ich baue in Ruhe mein Zelt auf, mal wieder als einzige zwischen den großen Wohnwagen. In der Ferne ist Donner zu hören, aber außer ein bisschen Nieselregen bleibt es ruhig.


19,4 km
4:10 h
206 hm
100 hm
339 m